Im Jahr 1925 wurden auf Betreiben des Elisabethenvereins vom Mutterhaus in Speyer, die Schwestern Thekla und Edelgardis, sowie die Postulantin Philomena nach Maxdorf entsandt. Anfangs wohnten sie bei der Witwe Anna Leonhardt zur Miete.
Die Pflege der katholischen Kranken wurde von Schwester Edelgardis übernommen. Schwester Thekla und die Postulantin Philomena eröffneten in einem Nebenraum der Wirtschaft von Hermann Leonhardt eine Kinderschule. Dort wurden zu Anfang die Kinder beider Konfessionen betreut, ehe die Protestanten am 1. Mai 1926 eine eigene Kinderschule eröffneten.
Westlich der im Jahr 1905 erbauten katholischen Kirche wurde durch den Elisa-bethenverein ein Grundstück erworben und man ließ Pläne zum Bau eines Schwesternhauses anfertigen. Im März 1927 wurde mit dem Bau begonnen und bereits am 13. November des gleichen Jahres fand die feierliche Einweihung durch Bischof Ludwig Sebastian und Domkapitular Kuffler statt. 1928 wird die Wasserleitung nebst Badewanne im Haus verlegt und eine Handarbeitsschule eröffnet.
1932 sind bereits vier Schwestern stationiert. Sie betreuen eine Nähschule, die Säuglingspflegestätte, die Kranken der Pfarrei, sowie die Kleinsten im Kindergarten. Die Schulden können mit Hilfe von Bonifatiusverein, Bonifatsdruckerei und aus Diözesanmitteln getilgt werden.
Die Säuglingspflegestelle und der Kindergarten werden im August des Jahres 1939 durch die Ortsgruppenleitung geschlossen, die Räume beschlagnahmt und durch verschiedene Truppenteile belegt.
Nachdem 1940 das Militär abgezogen ist, wird durch die N.S.V. (Volkswohlfahrt) ein Kindergarten nebst Kindertagesstätte eigerichtet und die Schwestern können wieder allein im Schwesternhaus leben.
Am 15.12.1944 wird durch einen Fliegerangriff ein Drittel der Häuser in Maxdorf beschädigt. Kirche, Pfarrhaus und Schwesternhaus werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Auf dem Dach fehlen etwa 3000 Ziegel. Fenster und Rahmen sind aus den Wänden gerissen und zerborsten. Die Wand zwischen Zimmer und Waschküche ist eingestürzt. Schwester Calixta wird verletzt und muss ins Krankenhaus.
Von Weihnachten 1944 bis Ende Februar 1945 werden die Gottesdienste im großen Saal abgehalten, da die Kirche wegen Einsturzgefahr gesperrt ist.
Ab Mai 1945 normalisiert sich die Lage allmählich wieder und es können der Kindergarten, sowie die Nähschule öffnen. Schwester Edelgundis übernimmt Aufgaben im Kindergarten, bei der Pfarrjugend, im Kirchenchor sowie das Orgelspiel in der Kirche.
Im Jahr 1950 werden Renovierungsarbeiten an den beschädigten Räumen vorgenommen und diese wieder neu eingerichtet. Im großen Saal finden Theateraufführungen statt, deren Reinerlös für die Renovierungsarbeiten verwendet wird.
Schwester Jubilata übernimmt am 6. Mai 1954 ihre Tätigkeit im neu errichteten Kindergarten in Birkenheide.
Das Schwesterhaus, welches seit seiner Errichtung im Jahr 1927 im Rohbau stand, erhält einen Außenputz und die letzten Kriegsschäden werden beseitigt. Mit 1000 DM beteiligt sich die Gemeinde an den Kosten für den Außenputz.
Die Nähschule muss im Mai 1957 aufgegeben werden, da keine Schwester mehr zur Verfügung steht.
Im April 1958 kommt Schwester Theopista nach Maxdorf und übernimmt den Kindergarten. Schwester Renate wird 1963 nach Maxdorf entsandt und übernimmt den Kindergarten in Birkenheide:
Durch Eigenleistung der Gemeindemitglieder Ernst Lebkücher, Theo Kraft, Franz Xaver Sattel und Otto Scherr werden Ölheizung eingebaut, Warm- und Kaltwasserleitungen in die Zimmer verlegt, tapeziert, Türen gestrichen, Lampen erneuert, sowie Bad und Toiletten überholt.
Auf dem Gelände wird ein neuer Kindergarten neben dem Schwesternhaus gebaut und am 19. Juli 1964 feierlich eingeweiht.
Nachdem Schwester Calixta 1970 verstarb, gibt es keine Krankenschwester mehr. Schwester Theopista versieht neben ihrer Tätigkeit im Kindergarten auch den Kirchen– und Organisten Dienst. Bei Beerdigungen spielt sie auf dem Friedhof auch das Harmonium. Schwester Renate, welche den Kindergarten in Birkenheide leitet, übt auch den Kirchendienst aus und übernimmt die Kirchenwäsche beider Pfarreien.
Aus gesundheitlichen Gründen muss Schwester Theopista die Kindergartenarbeit aufgeben und wird durch Schwester Renate ersetzt, macht aber bis 1990 weiterhin Kirchendienst in Birkenheide.
Am 5.November 1974 wird der Elisabethenverein Mitglied der ökumenischen Sozialstation in Lambsheim.
Schwester Theopista feiert am 16.2.2000 ihr 70-jähriges Profess Jubiläum und wird anschließend krank. Sie stirbt am 31. August 2000 im Alter von fast 93 Jahren. Vielen Maxdorfer Bürgern bleibt sie als „unsere Schwester“ in guter Erinnerung, hat sie doch einigen Maxdorfern bei ihrem Start ins Leben vieles beigebracht.
Im April 2001 wird Schwester Margareta nach Maxdorf versetzt und fährt zur Arbeit ins St. Marienkrankenhaus nach Ludwigshafen.
2005 wir Schwester Renate im Kindergarten verabschiedet. Sie ist weiterhin im Kirchendienst, beim Bringen der Krankenkommunion und weiteren caritativen Aufgaben innerhalb der Pfarrei tätig.
Nach ihrer Tätigkeit im St. Marienkrankenhaus übernimmt Schwester Margareta an einigen Tagen die Fußpflege bei den alten Schwestern im Mutterhaus. An Werktagen spielt sie die Orgel beim Gottesdienst in Maxdorf.
Die letzte Renovierung des Schwesternhauses erfolgt von Mai 2001 bis Oktober 2001.
Die Schwestern Renate und Margareta sind die letzten der Maxdorfer Schwestern. Wenn es die Situation erfordert, werden beide ins Mutterhaus nach Speyer zurückkehren.
Bericht: Ferdinand Fiedler
Quelle: Aufzeichnungen von Schwester Thekla, Oberin im Januar 1929, weitere Aufzeichnungen aus den Folgejahren, Chronik des Vikariats Maxdorf
Bilder: Schwester Renate