April 1942: Ein britischer Bomber stürzt bei Maxdorf ab

In der Nacht vom 1. zum 2. April 1942 schickte die britische Luftwaffe (Royal Air Force, R.A.F.) 49 Bomber in den Raum östlich der Stadt Frankfurt am Main. Rund ein Viertel dieser Maschinen wurden von der deutscher Flugabwehr abgeschossen, drei davon gingen in unserer Region nieder, nämlich im Lorscher Wald, bei Giulini-Chemie in Ludwigshafen und am Ortsrand von Maxdorf.

Die Unglücksmaschine von Maxdorf war eine zweimotorige Vickers Welllington Mk.IC und gehörte zur 3. Gruppe / 214. Schwadron der R.A.F. Die genaue Absturzstelle lag am östlichen Ortsrand von Maxdorf zwischen Floßbach und der Straße nach Oggersheim, rechter Hand von Oggersheim kommend. Sämtliche Besatzungsmitglieder verloren ihr Leben:

  • Pilot Seargent Sydney Burtwell
  • Pilot Seargent Arthur Edwin Rees
  • Navigator Seargent Kenneth Horace Tibbatts
  • Schütze Seargent Henry Downs
  • Funker / Schütze Seargent John Clifford Dunn
  • Funker / Schütze Seargent Peter Wood

Eine Augenzeuge beschreibt den Absturz so:

„Dem Vernehmen nach von lautem Lärm von Flugzeugmotoren musste ich annehmen, dass ein Flugzeug sich in niedriger Höhe in unserer Umgebung befand. Plötzlich war ein Flugzeug in den Fangarmen mehrerer Scheinwerfer zu erkennen. Es handelte sich dabei um Scheinwerfer aus unmittelbarer Umgebung zwischen den Orten von Lambsheim, Frankenthal und Ludwigshafen am Rhein. Es war deutlich zu erkennen, dass es sich um ein zweimotoriges Flugzeug handelte, das sich im Tiefflug in einer Höhe von cirka 200 Meter nicht mehr aus den Fangarmen der Scheinwerferbatterien befreien konnte. Das Flugzeug kam aus der Richtung Frankenthal Pfalz und es war zu erkennen und zu befürchten, dass es in den Ort Lambsheim abzustürzen drohte, weil es unverkennbar und unmittelbar auf diesen Ort zusteuerte..Glücklicherweise änderte das Flugzeug ungefähr einen Kilometer vor dem Ort Lambsheim seinen Kurs. Es ging in eine Linkskurve mit südlicher Flugrichtung. Der Absturz erfolgte zwischen der ehemaligen Reichsstraße 37 und dem jetzigen „Flossbach/Triftbachgraben“ kurz vor dem Ortseingang Maxdorf aus Fahrtrichtung Lu-Oggersheim kommend. Auf der rechten Böschungsseite des „Flossbaches/Triftbachgraben“ waren deutliche Schleifspurendes Fahrwerkes der Wellington zu erkennen, worauf anzunehmen und zu schließen ist, dass der Pilot der Wellington vermutlich noch einen Landeversuch unternehmen wollte. Ein Teil des Fahrwerkes der Wellington lag im „Flossbach/Triftbachgraben“. Es wird vermutet, dass beim Landeversuch das Fahrwerk der Wellington in den Graben des Flossbach/Triftbaches geriet und dabei sich die Wellington überschlug. Der größte Teil der Wellington wurde beim Überschlag der Maschine total zertrümmert.“

Die getöteten britischen Soldaten wurden von Angehörigen der deutschen Luftwaffe vom Fliegerhorst in Mannheim-Sandhofen geborgen. Einträge im Verzeichnis des Mannheimer Hauptfriedhofes aus jener Zeit zeigen, dass dort deren Erstbestattung erfolgte. Am 16. Oktober 1947 wurden sie auf den britischen Militärfriedhof bei Dürnbach am Tegernsee, Parzelle 2, Reihe F, umgebettet.

(Die Materialien und Bilder stellte uns dankenswerterweise Peter Menges aus Ludwigshafen am Rhein zur Verfügung.) p00439 p00440 p00441

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